Können Professoren die Welt verändern?

Was ist deine Vorstellung, wenn du an Professoren denkst? Weltfremd, entrückt mit Ideen, die nichts mit der wirklichen Welt zu tun haben. Das ist doch so die erste Assoziation. Ich erinnere mich an die Tage als der Gerd noch Bundeskanzler war und imWahlkampf die Ideen zur Steuervereinfachung von „diesem Professor aus Heidelberg“ vom Tisch wischte. Das ist die Arroganz des Establishments, die Professoren wohl immer wieder begegnen. Das ist wohl auch das Los dieser Menschen, da sie es einfach leisten können jenseits der Konventionen zu denken und bestehende Verhältnisse radikal in Frage zu stellen.

Ich habe jetzt realisiert, dass es Professoren waren, die mich in den letzten Jahren massivst ermutigt haben und alten Denkrastern auszubrechen. Der erste war Mohammad Yunus (noch bevor der den Friedennobelpreis erhielt). Sein Buch „Banker to the Poor“ hat mich unheimlich inspiriert, als den typischen Rastern des Sozialen Unterstützungsdenken auszubrechen (es fiel mir nicht schwer, obwohl ich studierter Sozialpädagoge bin). Ich sehe in den Ansätzen des „social entrepreneurship“ eine echte Chance im Umgang mit globalen sowie lokalen Herausforderungen. Der nächste VISION SUMMIT- Kongress in Berlin, der von Yunus mit initiiert wurde, stellt sich der Herausforderung, die nächste Mauer zum Fallen zu bringen: Es geht um die Mauer der Armut. Und obwohl ich das Engagement von Bono und Bill Gates für Afrika nicht gering schätzen will, sehe ich in den Ansätzen des „social entrepreneurship“ zum ersten Mal real die Chance, dass grundsätzliche Entwicklungen zu Bekämpfung der Armut denkbar sind.

Der nächste Professor ist Götz Werner. Der Gründer der Drogeriemarktkette dm und Lehrstuhlinhaber am Karlsruher Insitut für Entrepreneurship hat u. a. mit seinem Buch „Einkommen für Alle“ eine wichtige Grundlage für die Gedanken rund um das Bedingungslose Grundeinkommen gelegt. Leser dieses Blogs wissen, dass ich mich seit geraumer Zeit sehr mit den Gedanken des Grundeinkommens identifiziere und glaube, dass in diesen Utopien wesentliche Impulse für die Gestaltung der (sozialen) Zukunft in unserem Land stecken.


Letzte Woche kam dann noch eine dritte Person dazu. Es ist Günter Faltin. Faltin ist Unternehmer und Gründer des Arbeitsbereichs Entrepreneurship an der Freien Uni in Berlin. Sein Buch „Kopf schlägt Kapital“ ist mir in den letzten Wochen immer wieder  begegnet. Letze Woche habe ich es gekauft und gelesen….und ich bekomme jetzt beim Schreiben noch Herzklopfen. Es ist mein Buch des Jahres! Es hat für mich soviel Inspiration und Ermutigung für wahrscheinlich eine lange Zeit. Der Untertitel des Buches: „Die ganz andere Art ein Unternehmen zu gründen. Von der Lust ein Entrepreneur zu sein“ sagt schon sehr viel über die Gedanken Faltins aus. In vielem spricht er mit aus dem Herzen und er macht vor allem Lust darauf Entrepreneur zu werden. Faltin ist eine echte Vaterfigur für Entrepreneure und solche, die es werden wollen. Er wird konkret und stellt viele Ressourcen zur Verfügung. Zum Inhalt werde ich mich in den nächsten Wochen an unterschiedlichen Stellen noch äußern.

Danke Herr Yunus, Herr Werner und Herr Faltin. Sie sind meine Helden der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts. Danke für alle Profs, die ich nicht kenne, die aber bereit sind ausserhalb der Konventionen zu denken und zu handeln! Ich nehme die Impulse gerne auf, arbeite damit weiter, inspiriere andere und lass mich weiter inspirieren.

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